Die COVID-19-Pandemie war Anlass für uns , einen ad hoc-Ideenpreis auszuschreiben, um hilfreiche Ideen und Konzepte aus dem Rettungsdienst im Umgang mit der COVID-19-Lage vorzustellen und bei deren Verbreitung mitzuhelfen. Bis zum Einsendeschluss 30. April haben wir eine Anzahl von interessanten Bewerbungen – darunter auch welche aus dem benachbarten Ausland – erhalten. Wie wir erwartet hatten, waren darunter einerseits Projekte von überregionaler Bedeutung und auf der anderen Seite solche, die in einem umschriebenen lokalen Maßstab wichtig und hilfreich waren und auch weiterhin sind. Wir konnten uns nicht entschließen, aus den Einsendungen einen einzigen Preisträger zu benennen, sondern verleihen den Preis an drei Projekte, deren Bedeutung wir im Sinne der Ausschreibung für vergleichbar halten. Die ausgelobte Gesamtsumme für die Preisträger haben wir aufgestockt. Hier ist das Ergebnis:
Der Ideenpreis der AGNNW zu COVID-19 in Höhe von 1.500 € geht zu gleichen Teilen an die Projekte
„Programmierung und barrierefreie Bereitstellung eines webbasierten Tools zur Bearbeitung von Notrufen in der Leitstelle nach Algortihmus zur Früherkennung von COVID-19-Fällen“,
eingereicht von Dr. Christoph Schenk, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Landkreis Harz;
„Einrichtung eines Medizinischen Einsatz-Teams (MET) zur Diagnostik und Behandlung von an CoVid-19 erkrankten Personen in ihrer häuslichen Umgebung“,
eingereicht von Anja Viethen, Dr. Anke Söntgerath, Dr. Robert Stangl, Marco Strohm und Andreas Jansen von der Berufsfeuerwehr Köln;
„Zusammenstellung von transportablen Sets für das notwendige Material zum individuellen Eigenschutz und für eine aussagekräftige Erstuntersuchung des Notfallpatienten zur Vermeidung einer Kontamination des gesamten Einsatzmaterials“,
eingereicht von Till Fröscher vom DRK-Kreisverband Ludwigsburg e.V.
Diese Bewerbungen erfüllen in gleicher Weise die Vorstellungen, die wir mit der Ausschreibung des COVID-Ideenpreises verknüpft haben. Die Ideen sollten innovativ und in die Praxis umgesetzt sein. Sie sollten auch für andere Anwender interessant und pragmatisch nutzbar und außerdem in der Pandemie auch auf mittlere Sicht hilfreich sein. Wir wollten die Umsetzung im Team und in der Organisation und die Bereitschaft zum (Mit-)Teilen der Ideen erkennen können.
Ein viertes Projekt erfüllt diese Bedingungen ebenfalls, so dass wir es mit einem Sonderpreis vorstellen, auch wenn die Bewerbung es in der Abstimmung der Jury nicht unter die ersten drei geschafft hat:
„Überpüfung der Praxistauglichkeit handelsüblicher Faceshields sowie Weiterentwicklung für die Anwendung im Rettungsdienst und Bereitstellung einer 3-D-Druckdatei“,
eingereicht von Manuel Winkler und Johannes Stoiser von der Interessengemeinschaft Notfallmedizin Innsbruck.
Drei weitere Bewerbungen enthielten ausgesprochen relevante und interessante Konzepte. Wir haben sie jedoch nicht in die Endabstimmung einbezogen, da sie entweder nicht die rettungsdienstliche Einsatzwirklichkeit betreffen oder noch nicht zur praktischen Umsetzung gelangt sind. In jedem Fall danken wir ausdrücklich für die Einreichung der Projekte, deren zugrundeliegende Ideen wir gern weiter verbreiten helfen.
Wir werden alle einzelnen Projekte in den nächsten Tagen ausführlich auf der Homepage vorstellen.
Mit dem Ideenpreis zu COVID-19 wollten wir in der Krise dazu beitragen, Kreativität und Solidarität in der rettungsdienstlichen Welt aufzuzeigen. Wir stellen fest, dass es überall gute Ideen gibt und – was noch wichtiger ist – dass es die Bereitschaft gibt, diese Ideen nach außen zu tragen und anderen zugänglich zu machen, die sie aufgreifen und weiterentwickeln können. Und schließlich warten kleine Probleme genauso auf eine Problemlösung wie die großen.
Vielen Dank an alle, die sich durch ihre Bewerbung beteiligt haben, und „Herzlichen Glückwunsch“ an alle Preisträger!
Ihre AGNNW