20.September 2015 ►
Zur "Woche der Wiederbelebung" fordert die AGNNW die Umsetzung ein. Die Kultusministerkonferenz hat im Sommer 2014 in ihrer 395. Sitzung die Einführung von zwei Unterrichtstunden zum Thema Wiederbelebung bundesweit empfohlen. Geeignete Lehrerinnen und Lehrer sollen für den Unterricht „Wiederbelebung bei einem plötzlichen Herzstillstand“ entsprechend geschult werden, der jährlich ab Klasse 7 stattfinden soll. Ziel der Grundausbildung mit Informationen, Demonstrationen und praktischen Übungen soll es sein, die Schülerin oder den Schüler zu befähigen, einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu erkennen, einen Notruf vorzunehmen und Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen zu können.
In NRW gibt es heute, ein Jahr nach der Entscheidung der Kultusminister-Konferenz, noch immer keine landesweite Regelung zur Umsetzung des Wiederbelebungs-Trainings in Schulen.
Die Arbeitsgemeinschaft Notärzte in NRW (AGNNW) fordert deshalb dringend eine verbindliche Regelung zur Einführung des Wiederbelebungstrainings in Schulen durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung in NRW. Hierbei sollen alle Schulformen berücksichtigt werden, damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler sicher in den einfachen Maßnahmen der Wiederbelebung werden und Leben retten können.
In europäischen Ländern, in denen bereits vor Jahren Wiederbelebungs-Training in den Unterrichtsplan aufgenommen wurde, konnte eine deutlicher Anstieg der Fälle verzeichnen, in denen Laien bei einem plötzlichen Herzstillstand mit der Wiederbelebung beginnen, bevor der Rettungsdienst eintrifft. In Deutschland wird nur bei jedem fünften Opfer eines Herzstillstandes durch Laien mit Erster Hilfe begonnen. Die meisten Zeugen eines Notfalles trauen sich nicht zu, eine Herzmassage durchzuführen. Notärztinnen und Notärzte wissen, dass ohne Erste Hilfe häufig bereits ein schwerer Hirnschaden durch Sauerstoffmangel eingetreten ist, wenn sie den Betroffenen erreichen.
Experten gehen davon aus, dass durch mehr Erste Hilfe in Deutschland jährlich 10.000 Menschen vor dem plötzlichen Herztod bewahrt werden könnten.
Deutschland gehört zu den europäischen Ländern, in denen beim Herzstillstand am seltensten Erste Hilfe geleistet wird. In Skandinavien und den Niederlanden werden Erste-Hilfe-Raten von bis zu 80% erreicht. Die Zahl der Überlebenden konnte dadurch in diesen Ländern vervierfacht werden.
Die Arbeitsgemeinschaft der Notärzte fordert deshalb das NRW-Ministerium für Schule und Weiterbildung dringend auf, die lebensrettenden Beschlüsse der Kultusministerkonferenz umzusetzen und so in NRW mehr Leben zu retten!
Medien wie "Die Welt" berichten:
http://bit.ly/1JiUBa2