Vorsorgedokumente in der präklinischen Notfallmedizin

18. Feb. 2014 ►

Vorsorgedokumente in der präklinischen Notfallmedizin

In der Januar-Ausgabe der Zeitschrift Der Anästhesist beschäftigen Jörg Brokmann und seine Kollegen aus Aachen sich mit einem echten "Problemthema" im Rettungsdienst: Das Vorhandensein von Vorsorgedokumenten im Notfall.

Die Autoren erfassten hierzu bei über 1000 Notarzteinsätzen eines Jahres das Vorhandensein und die Aussagekraft von Vorsorgedokumenten .
Im Ergebnis lagen nur bei wenigen Notfallpatienten Vorsorgedokumente wie Patientenverfügung (12% der Patienten), eine Vorsorgevollmacht (4%) oder eine Betreuungsverfügung (3%) vor.
Die Autoren stellen fest: "Die Einsicht am Einsatzort erwies sich als problematisch, da die Dokumente teilweise nicht verfügbar waren und zeitkritische Situationen ein umfangreiches Nachforschen nicht ermöglichten." Sie fordern kompakte "Notfallbögen" als Entscheidungshilfe für Notärzte, insbesondere dann, wenn Patienten keine Reanimation oder Einlieferung in ein Krankenhaus mehr wünschen.

Vor dem Hintergrund des im letzten Jahr in Kraft getretenen "Patientenrechtegesetzes" weist die Aachener Studie auf ein entscheidendes Dilemma für Notfallmediziner hin.

Die Studie:
 J.C. Brokmann, T. Grützmann, A.K. Pidun, D. Groß, R. Rossaint, S.K. Beckers, A.T. May. Vorsorgedokumente in der präklinischen Notfallmedizin. Der Anaesthesist January 2014, Volume 63, Issue 1, pp 23-31

Online-Zusammenfassung unter:
http://link.springer.com/article/10.1007/s00101-013-2260-0