Erstes Cardiac Arrest Center in NRW wird in Bonn eröffnet

31. Juli 2015 ►

(Nach einer Meldung des UKB)
Als erstes Krankenhaus in NRW eröffnet das Universitätsklinikum Bonn ein Kompetenzzentrum für Herz-Kreislauf-Stillstand. Mit dem Cardiac Arrest Center bietet das Bonner Universitätsklinikum ab sofort interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand. Dadurch kann die Versorgung optimiert und die Überlebenschancen deutlich gesteigert werden.

Trotz aller Fortschritte der modernen Medizin herrscht bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand immer akute Lebensgefahr. Der Grund dafür sind oft schwerwiegende Schäden am Gehirn oder Herzen, aber auch an anderen inneren Organen. Um die Überlebenschance solcher Patienten zu steigern, bedarf es einer speziellen medizinischen Versorgung unterschiedlicher Disziplinen, die eng verzahnt miteinander arbeiten. Das Kompetenzzentrum für Herz-Kreislauf-Stillstand am Universitätsklinikum Bonn bietet genau diese engmaschige interdisziplinäre Zusammenarbeit rund um die Uhr an 365 Tagen.

Das Cardiac Arrest Center am Universitätsklinikum Bonn ist das erste seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Prof. Dr. Georg Nickenig, Kardiologe und Direktor der Bonner Universitätsklinik für Innere Medizin, sieht in dessen Gründung einen enormen Vorteil für die Patienten: „Die eng verzahnte Zusammenarbeit von Kardiologen, Neurologen und Intensivmedizinern ermöglicht eine schnelle und lückenlose Therapie und Diagnostik – und damit die optimale Patientenversorgung.“

Die Annahme der Patienten erfolgt über das Interdisziplinäre Notfallzentrum (INZ), dort wird nach standardisierten Prozessen die Erstversorgung geleistet. Dazu zählen neben den Intensivmedizinern auch Ärzte des Herzzentrums und der Neurologie und Neurochirurgie, da bei Herz-Kreislauf-Stillständen immer das Herz und oft auch das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen wird. Die weiterführende Behandlung erfolgt in spezialisierten Intensiveinheiten mit voller interdisziplinärer Anbindung. Die Intensivstationen des Herzzentrums wie auch der Anästhesiologie und Operativen Intensivmedizin sind daher im gleichen Gebäudetrakt wie das INZ untergebracht, wo die weitere Diagnostik, Therapie und Initiierung rehabilitativer Maßnahmen erfolgt.

Die Angehörigen von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand sind schwerwiegenden emotionalen und existentiellen Belastungen ausgesetzt. Zu ihrer Betreuung der Angehörigen steht daher ein speziell geschultes Team zur Verfügung. In regelmäßigen Abständen finden unter Einbindung aller beteiligten Professionen inklusive des Rettungsdienstes Teamtrainings statt. „Im Fokus stehen dabei nicht nur die fachlichen, sondern auch die kommunikativen Fähigkeiten der Mitarbeiter sowie das Training der Patientenversorgung in Stresssituationen“, erklärt Dr. Ingo Gräff, der als Ärztlicher Leiter des Notfallzentrums diese Trainings durchführt.

Infos unter: http://bit.ly/1IyieQv